13 Großstädte, über 1.000 Dörfer, 4.000 Krankenhäuser, 1.600 Fabriken, 1.300 archäologische Stätten, Klöster und Tempel*1 … versanken bis 2009 in den Fluten des Stausees. Zwei Millionen Menschen wurden umgesiedelt. Der Dreischluchten-Staudamm (San Xiaba) zählt neben der Großen Mauer und dem Kaiserkanal zu den gigantischsten Bauprojekten der chinesischen Geschichte. Und zu den umstrittensten, auch bei den Chinesen. 1992 wurde es vom Volkskongress genehmigt,
„… allerdings mit einem Negativrekord, denn noch nie vorher in der Geschichte des Nationalen Volkskongresses wurde ein Entschluss mit nur zwei Dritteln Mehrheit angenommen. …“,
so die offizielle Information an Bord*
Nach 660 km Fahrt sind wir da, wo die gewaltigen Wassermassen des Yangtse zurückgehalten werden, am Drei-Schluchten-Staudamm bei Sandouping:
… 2309 m lang und 185 m hoch. Über 19 Mio. m3 Beton und 196.000 t Stahl wurden verbaut und bis zu 20.000 Arbeiter waren zeitweise gleichzeitig beschäftigt. Wir werden in der Nacht geschleust, zeitgleich mit drei weiteren Kreuzfahrtbooten und nicht durch eine, sondern durch fünf unmittelbar folgende Schleusen. Es quitscht metallisch und laut, vier Stunden lang, dann befinden wir uns auf der anderen Seite des Staudamms.
Vorher – Nachher:
1. Ausflug zur Roten Pagode: die alte Stadt ist im Yangtse versunken, ein Betonring sichert die Pagode. Ganze Straßenzüge scheinen unbewohnt, in den unteren Etagen sammelt sich Gerümpel. Statt der ursprünglichen 20.000 Einwohner sind 5.000 geblieben; die sonst so quirligen Chinesen suchen wir hier vergeblich.

Wushan mit der Roten Pagode vor der Flutung; um 1980 
Plötzlich eine Insel. Oder ein Bonsai. | Seitenansicht, Quelle: Info-Tafel vor Ort 
Nahaufnahme – die Rote Pagode heute 
Das neue Wushan – ganze Straßenzüge scheinen unbewohnt 
In den unteren Etagen sammelt sich Gerümpel 
Straße nach Wushan, im Hintergrund die Rote Pagode
2. Bootsausflug in die drei kleinen Schluchten bei Wushan: wo einst die berühmten Schluchten waren, breiten sich große Seen aus. Bergwanderwege enden plötzlich im Wasser.

Wo einst die berühmten Schluchten waren, breiten sich große Seen aus 
Bootsausflug in die drei kleinen Schluchten bei Wushan 
Damals war’s – in den drei kleinen Schluchten bei Wushan 
Bergwanderwege enden plötzlich im Wasser
Quellen:
*1 Reiseführer „feel China“, Nelles-Verlag, , Auflage 2011, Seite 146 (Zahlen vermutlich nicht ganz stimmig, Unterstützung bei der Recherche willkommen)
*2 Die mehrsprachige Bordinformation zum Dreischluchten-Staudamm: unerwartet sachlicher und offener Umgang mit dem Thema.






